Wenn scheinbare Nähe noch mal teurer wird: Strafzinsen für Sparkassen-Kunden in Hamburg

Seit einigen Jahren macht die Niedrigzinsphase vielen Sparerinnen und Sparern zu schaffen. Insbesondere dann, wenn die Filialbank darauf vertraut, dass die Kunden das Kleingedruckte nicht lesen und aus Trägheit bei der gewohnten Bankverbindung bleiben. So sind SparCards oder rote Sparkassen-Bücher mit 0,03 % Jahreszinsen eher die Regel, denn die Ausnahme. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) setzt nunmehr noch einmal den Rotstift an.

Leider nicht bei den Kreditzinsen für Ratenkredite oder Dispokredite, sondern bei den Guthabenzinsen: Kunden, die 500.000 Euro oder mehr auf dem Girokonto haben, müssen seit 1. September 2018 mit Folgendem rechnen: Ihr Guthaben schmilzt.

Zwar vermeidet die Haspa in ihrer Kommunikation das Wort Negativzinsen und spricht etwas feiner von einem Verwahrentgelt. Dennoch könnten die Kunden die Gelegenheit nutzen nach besseren Parkplätzen für ihr Geld suchen.

Dies möchte die Haspa vermeiden und kündigt individuelle Gespräche mit den Kunden an. Dass es auch anders geht, zeigen sogar andere Banken des „Sparkassen-Lagers“: Bei der DKB Bank, die zur Bayerischen Landesbank gehört, könnten Kunden immerhin bis zu 100.000 Euro zu 0,2 % auf der DKB Cash-Kreditkarte parken.

Als Redaktion würden wir den betroffenen Kunden raten das Gespräch mit der Bank zu suchen und auf einer Verzinsung zu bestehen. Denn letztendlich ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Haspa zumindest einen Teil der Einlagen hoch verzinst als Kredit an Kunden weiterreichen wird.