Trotz Unzufriedenheit kehren die wenigsten ihrer Hausbank den Rücken

Das Angebot an Girokonten ist heute so groß wie nie zuvor. Neben Sparkassen und anderen Großbanken drängen auch immer mehr Fintech-Start-ups mit innovativen Girokonto-Modellen in den Markt. Nichtsdestotrotz bleiben die meisten Deutschen bei ihrer Hausbank. Und das, obwohl sie in vielerlei Hinsicht unzufrieden mit dem Service, den Konditionen oder den Kosten sind.

Mangelnder Wechselwille trotz einfachem Kontowechsel

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Nach einer nicht repräsentativen Befragung des Portals „biallo“ sind ganze 73 Prozent der Befragten nicht gänzlich zufrieden mit ihrem Girokonto. Die Gründe sind vielfältig und reichen von dem Wunsch nach mehr Leistungen (33 Prozent) bis hin zur Kritik an zu hohen Kosten für die Kontoführung, Transaktionen oder die Bargeldabhebung (20 Prozent) sowie zu niedrigen Zinsen (64 Prozent).

Banken reagieren darauf mit einem harten Kampf um Neukunden, wobei sie mit attraktiven Geld- und Sachprämien locken. Interessanterweise spielen diese Prämien für wechselwillige Verbraucher gegenüber niedrigeren Kosten kaum eine Rolle. Nicht minder überraschend ist dabei die Tatsache, dass dennoch 64 Prozent aller Befragten trotz ihrer Unzufriedenheit und der Einfachheit des Girokontowechsels bei ihrer Hausbank bleiben.

Wechselbereitschaft zu einer anderen Bank

  • Altersgruppe 18 bis 34 (50 Prozent)
  • Altersgruppe 35 bis 54 (44 Prozent)
  • Altersgruppe 55+ (34 Prozent)

Kreditkarten stehen zunehmend im Fokus

Was für das Girokonto gilt, gilt auch für die Nutzung von Kreditkarten. Immerhin gaben rund drei Viertel der Befragten an, neben dem Girokonto auch mit einer Kreditkarte Zahlungen und Geldabhebungen im In- und Ausland zu nutzen. Dementsprechend wichtig ist hier nicht nur die gebührenfreie Abhebung (47 Prozent), sondern auch die Gestaltung von Zinskonditionen (41 Prozent). Zusatzfunktionen wie integrierte Reiseversicherungen sind für viele Nutzer zudem ein wichtiges Argument für die Nutzung einer Kreditkarte.

Niedrigzins zwingt Banken zum Handeln

Der Wunsch nach einem kostenlosen Girokonto oder einer gebührenfreien Kreditkarte ist zwar nachvollziehbar, langfristig aber nicht zu 100 Prozent erfüllbar. Schließlich handelt es sich bei der Bereitstellung um eine Dienstleistung, die erhebliche Kosten verursacht. Kosten, die in Zeiten des Niedrigzinses nicht mehr durch die Zinseinnahmen der Banken und den Abbau von nicht mehr benötigtem Schalterpersonal in Filialbanken gedeckt werden können. Wer sparen will, muss also die Augen offen halten und einen Girokonto Vergleich nutzen, zumal das billigste Modell unter Garantie nicht immer das beste Modell ist.