Neue Zahlungsart im Internet: Paydirekt

Wer in den Frühlingstagen 2016 das Onlineportal einer der großen Banken in Deutschland besuchte, hat es vielleicht schon wahrgenommen. Viele Banken bieten seit Ende April 2016 unter dem Namen »Paydirekt« eine neue Zahlungsmöglichkeit im Internet an – private Geschäftsbanken sind schon jetzt dabei, die Sparkassen wollen später hinzukommen. Erklärtes Ziel ist es, den großen Zahlungsanbietern wie PayPal u.a. im Internet die Stirn zu bieten und mit einem neuen, sicheren System um das Vertrauen der Kunden zu werben.

Direkte Verbindung zur Bank

© alphaspirit - Fotolia.com
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Die Bezahlung mit »Paydirekt« erfolgt, wie man das bereits von PayPal gewohnt ist, auf eine sehr einfache Art und Weise. Die Käufer müssen im Internet nur Email-Adresse und Passwort eingeben und den Kauf bestätigen. Wenige Augenblicke später wird der Verkäufer über den Zahlungseingang informiert. Er kann die Ware ohne Zeitverzögerung verschicken. Der Unterschied zu den bisher bekannten Zahlungsdienstleistern besteht indes darin, dass die Banken mit »Paydirekt« ein eigenes System aufgebaut haben und auf externe Dienstleister verzichten können. Das bedeutet für die Kunden, dass sie nur mit ihrer Bank kommunizieren. Bankverbindungen und sensible Informationen können auf diese Weise nicht in falsche Hände gelangen und missbraucht werden.

Sicherheit steht an erster Stelle

© DOC RABE Media - Fotolia.com
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Tatsächlich ist Sicherheit der große Vorteil, mit dem die deutschen Banken punkten wollen. Alle Zahlungen laufen über bestätigte Kundenkonten und sind direkt mit dem Girokonto verbunden. Der Käufer weiß seine Daten bei der eigenen Bank in sicheren Händen. Mit dem zusätzlichen Käuferschutz garantieren die Banken, dass die Zahlung zurückerstattet wird, sollte die Waren einmal nicht geliefert werden.

Der Verkäufer wiederum kann darauf vertrauen, dass bei einer Zahlung mit »Paydirekt« ein Girokonto mit ausreichender Deckung besteht – so ist dem Verkäufer die Zahlung garantiert. Durch die sofortige Verfügbarkeit erhöht sich die Liquidität. Es müssen keine Mahnungen geschrieben werden, wodurch wiederum erhebliche Kosten eingespart werden können.

Experten erwarten starke Verbreitung

Angesichts der Vorteile von »Paydirekt« erwarten nicht wenige Experten, dass sich diese Zahlungsart recht schnell etablieren wird. Zudem verfügen die beteiligten Banken schon jetzt über einen Kundenstamm von rund 50 Millionen Menschen, die als potenzielle Nutzer von »Paydirekt« angesprochen werden können. Die Befürchtungen, dass die deutschen Banken zu spät kämen, dürften sich also nicht bewahrheiten – vielmehr scheint gerade jetzt die richtige Zeit gekommen zu sein.