Obwohl die ING-Diba auch unter den anhaltend niedrigen Zinsen leidet, ist die Direktbank weiterhin auf Wachstumskurs. Dem Institut kommt außerdem zugute, dass die Mitbewerber beispielsweise bei Girokonten die Gebühren erhöhen.
An die guten Ergebnisse des Vorjahres angeknüpft
2015 war für die ING-Diba ein absolutes Rekordjahr; und der Direktbank ist es 2016 gelungen, an die guten Resultate des Vorjahres anzuknüpfen. Das Institut konnte selbst bei kontinuierlichem Gegenwind das Gesamtergebnis stabilisieren und im andauernden Niedrigzinsumfeld profitabel wachsen. Dies ging aus einer Presseerklärung des Vorstandschefs hervor, genaue Zahlen sollen Anfang Februar vorliegen.
Rekordzahlen konnte die Direktbank für 2015 präsentieren, gegenüber dem Vorjahr wuchs der Vorsteuergewinn um 25 Prozent auf 1.1 Milliarden Euro. Der Überschuss wurde mit 755 Millionen Euro beziffert, er stieg im Vergleich zu 2014 um 156 Millionen.
Überzeugender Zuwachs bei neuen Privatkunden
Insgesamt entwickelte sich die Anzahl neuer Kunden auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres, 2015 konnte die ING-Diba etwa 250.000 Neukunden gewinnen. Die kamen allerdings nicht wie in den Vorjahren wegen der Sparprodukte, sondern aufgrund der günstigen Konditionen beim Girokonto.
Viele waren vorher bei den Mitbewerbern der Direktbank und wurden mit steigenden Gebühren zum Wechsel animiert. Die Entscheidungsträger der ING-Diba denken daher nicht an eine Abschaffung des kostenlosen Girokontos. Darüber hinaus sind bei dem Institut Strafzinsen für Privatkunden tabu, obgleich die Konkurrenz zunehmend über die Weitergabe nachdenkt.
Eine weitere starke Säule ist bei der ING-Diba das Unternehmenskundengeschäft, auch hier verzeichnete die Direktbank im Vorjahr signifikante Zuwächse. Das Kreditgeschäft mit Firmenkunden ist mittlerweile auf ein Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro angewachsen und das niederländische Institut sieht in der BRD noch erhebliches Potenzial.
Auch die ING-Diba muss ihre Effizienz optimieren
Die Verantwortlichen der Direktbank weisen darauf hin, dass in der deutschen Bankenbranche große Überkapazitäten bestehen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung müsse das heimische Bankenwesen wesentlich effizienter werden. Bei dem Institut herrscht die Sorge, dass die Branche von weiteren Spannungen erfasst wird. Zudem wird der Druck der Kundschaft stärker, die fordern bei finanziellen Dienstleistungen zunehmend Einfachheit ein.
Beim Megatrend Digitalisierung ist nach Ansicht des Instituts der Gesetzgeber gefragt, der muss dafür sorgen, dass Deutschland nicht den Anschluss verliert. Des Weiteren müssen in Berlin die Hürden für Innovationen abgebaut werden, doch dazu braucht es zunächst ein Bewusstsein für Handlungsbedarf.