Die Sparkasse Köln/Bonn dreht gemäßigt an der Gebührenschraube der Girokonten

Vor knapp einem Jahr setzte sich bei vielen größeren Bankengruppen die Erkenntnis durch, dass das Girokonto mit vollem Leistungsumfang leider keine Gratisleistung im Sinne eines kostenlosen Girokontos mehr sein kann. Die Deutsche Postbank AG und die Commerzbank AG haben ihre Girokonto-Preise schon angehoben bzw. leicht verändert. Nunmehr zieht die Sparkasse Köln/Bonn nach.

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Die Bank kalkuliert eigenständig, weshalb der Vorwurf der Preiserhöhung im Gleichschritt dieses Mal jeglicher Grundlage entbehren würde. Allerdings können sich die Banken den Entwicklungen der Gesamtwirtschaft nicht entziehen: Insbesondere die Zinsen für Immobilienkredite und Privatkundenkredite sind in den letzten Jahren enorm gesunken. Die Zahlen der Bundesbank und die Geschäftsberichte der Privatbanken deuten dabei auf einen erheblich sinkenden Zinsüberschuss hin. Diese Ertragssäule bricht weg, weshalb die Bank zum Ausgleich neue Einnahmequellen suchen muss.

Darüber hinaus sind zudem praktisch alle Sparkassen durch die Verpflichtung des „Girokontos für jedermann“ belastet. Sie führen viele Konten zu einem sehr günstigen Preis für Kunden mit denen auf absehbare Zeit keine Gewinne zu erzielen sein werden. Die Sparkasse nimmt ihre Betriebspflicht ernst und trennt sich – anders als die Bank N26 (Der Focus berichtete) nicht willkürlich von Kunden. Damit ist der Monatspreis für das Girokonto auch eine Art Durchschnittskalkulation, die das „Rosinenpicken“ seitens der Bank verhindert. Das Girokonto Premium steigt um beinahe 14 % von 12,25 Euro auf 13,95 enthält aber weiterhin alle Überweisungen, die Sparkassen Card und bis zu zwei Kreditkarten Gold. Das Girokonto „Extra“ steigt auf 7,95 Euro und ist damit immerhin um 4,05 Euro teurer als ein ähnliches Angebot der Postbank, welches auch Online-Überweisungen Co. Enthält.

Die günstigste Variante mit 2,95 Euro ist dagegen weniger zu empfehlen: Hier kostet jede Bargeldverfügung ab dem 4. Abheben pro Monat 0,30 Euro ebenso wie jede Online-Überweisung.

Natürlich sollte eine Preiserhöhung beim Girokonto nicht der alleinige Grund für einen Bankwechsel sein, dennoch würden wir angesichts der steigenden Preise durchaus zum Girokonto-Vergleich mit Postbank, Commerzbank & Co. raten Diese bieten zusätzlich sehr günstiges Direkt Broking für die Geldanlage an, was im Sparkassensektor in einer komplett unterschiedlichen Einheit S-Broker gebündelt ist. Und Sie damit Ihre Girokonto-Bank und die Geldanlage-Bank beinahe komplett voneinander trennen würden.