Der Löwenanteil der Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugt weiterhin das Zahlen mit Bargeld

Wer im Einzelhandel einkauft, dem werden wahrscheinlich Veränderungen an den Kassenterminals insbesondere bei denjenigen Händlern auffallen, die eine hohe Anzahl an Kunden haben: Neben dem klassischen Tastenfeld zur PIN-Eingabe findet sich oft ein kleiner Bereich mit einem Sensor. Dieser dient dazu, das berührungslose und schnelle Zahlen zu ermöglichen. Bei kleineren Zahlungen bis 25 Euro sollte es genügen einmal den RFID-Chip der Kreditkarte oder Girocard darüber zu ziehen und damit die Zahlung zu autorisieren. Lediglich bei einer kleinen Stichprobe an Zahlungen wird die PIN noch abgefragt.

Allerdings wären Sie nicht alleine, wenn Sie nur selten beobachten würden, dass kleinere Beträge mit Karte oder gar kontaktlos bezahlt werden würden. Viele Umfragen bestätigen den Eindruck, den Sie haben könnten: Deutschland bleibt Bargeld-Weltmeister. Der Zahlungsdienstleister PayPal befragte knapp über 3.200 Personen nach ihrem Zahlungsverhalten bzw. ihren Wünschen zum Bezahlen. Das Erstaunliche dabei: Trotz einer enormen Werbeoffensive verschiedener Banken und auch Handy-Hersteller hätten nur 10 % der Befragten bisher kontaktlos in einem Ladengeschäft bezahlt.

Dies ist erstaunlich, denn die traditionelle Kartenzahlung (also mit PIN oder Unterschrift) steht hoch im Kurs: Demnach würde im Durchschnitt der Befragten mehr als jeder Zweite (=54 %) überwiegend bargeldlos bezahlen. In der Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren sind es sogar mehr als zwei Drittel. Sozusagen bei denjenigen, die mit modernem Zahlungsverkehr und Konten mit Kreditkarten aufgewachsen sind.

Es kann also durchaus Aufholbedarf gegenüber den skandinavischen Ländern bestehen: Dort ist der Anteil der Kartenzahlungen um ein Vielfaches höher, selbst in Bäckereien können Kleinigkeiten mit Karte bezahlt werden. Ohne dass dies Aufsehen erregen würde.